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Jochen Stopperam

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Unsere gesellschaftlichen Verhältnisse sind in schneller Veränderung begriffen, was für viele Menschen mit wachsender Verunsicherung verbunden ist. Wir fühlen uns wie auf schwankendem Boden.

Bei unserer Auseinandersetzung mit den Verhältnissen geht es neben der verständlichen und notwendigen Kritik auch um den Blick nach vorn; also um die Weiterentwicklung  gesellschaftlicher Strukturen.

Ich nehme gegenwärtig an zwei derartigen Bewegungen bzw. Initiativen teil, die ich nachfolgend kurz darstelle. Wer mehr darüber wissen will, kann die dort genannten Webadressen aufrufen oder sich an mich wenden.

Das am Ende aufgeführte Konzept der Zivilisation als Begriff der gesellschaftlichen Entwicklung ist eine gute Verständigungsgrundlage für die verschiedenen alternativen Gruppen und Bewegungen. Sie können dieses Zivilisationskonzept weiter unten kennenlernen und vielleicht für sich noch verbessern und ergänzen.

 

Humanistischer Verband Deutschlands / Humanisten Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Individuell, Selbstbestimmt, Weltlich, Solidarisch, Kritisch

www.hvd-mv.de 

Es ist merkwürdig: Obwohl weniger als die Hälfte der Einwohner unseres Landes der evangelischen oder katholischen Kirche angehören und noch weniger am Gemeindeleben der Kirchen teilnehmen, haben die beiden großen Kirchen die Meinungsführerschaft in allen Fragen der Lebensauffassung. Die Mehrheit unserer Politiker und Medienmacher gibt den beiden Kirchen überreichlich Raum und Stimme, ja gibt ihnen sogar Unterrichtszeiten an den Schulen. Gleichzeitig werden kleine Religionsgemeinschaften abqualifiziert und die große Zahl der Religionslosen mit dem Makel des Werteverlustes belegt. Damit gibt es eine große und immer größer werdende Lücke in unserer Demokratie.

Weil ich selbst zu denen gehöre, die an eine unsterbliche Seele jedes einzelnen Menschen und an eine jenseitige, überirdische Welt seit langem nicht mehr glauben können, will ich mich dafür einsetzen, dass die lange und reiche Tradition des humanistischen Denkens lebendig bleibt. Alle, die ohne religiösen Glauben gute und anständige Menschen sein wollen und sind, sollen auf gleicher Augenhöhe und im gleichen Umfang wie die Religionsgemeinschaften ihre Lebensauffassung zum Ausdruck bringen können. Nur so ist dieser Mangel an Demokratie behoben. Aus diesem Grund haben wir (etwa ein Dutzend Einwohner von Mecklenburg-Vorpommern) im Oktober 2006 einen Landesverband des Humanistischen Verbandes Deutschland gegründet.

Schon lange vor dieser Aktion habe ich im Verlaufe der letzten dreißig Jahre nach und nach zusammengetragen, welche Wurzeln das humanistische Denken in der Geistes- und Religionsgeschichte hat. Dafür habe ich die drei Rubriken "Das Wahre, das Gute, das Schöne" eingerichtet. Siehe oben die entsprechende Abteilung "Drei Dimensionen".

 

Weltsozialforum

Eine Initiative für Gerechtigkeit, Frieden und Umweltbewahrung

www.weltsozialforum.org/2013/
 
weltsozialforum.org/2015/

Die Bewegung für das Sozialforum, in der ich mitarbeite, will verschiedensten Gruppen und Vereinen eine Plattform bieten, um ihre Ideen für eine bessere Welt vorzustellen. 

Entsprechend dem Charakter des Sozialforums sollen sich die Themen in einem weitem Horizont von Arbeit,Sozialem, Bildung, Kultur, Umweltbewahrung, Demokratie und Friedensbewegung erstrecken; kurz: es geht um die gegenwärtig im Umbruch befindlichen gesellschaftlichen Verhältnisse.

Unser Kreis ist offen, genauso wie das Sozialforum ein offener politischer Raum sein soll.

 

 

Die Entwicklung zu einer Weltgemeinschaft aller Menschen

 Von Jochen Stopperam

Die Prinzipien einer sich ständig entwickelnden Weltgemeinschaft haben sich seit der Antike Schritt für Schritt herausgebildet. Selbst unter jungen Menschen findet man oft genug die Erklärung, dies oder jenes sei nun mal die eigene Kultur und deshalb unabänderlich. Gegen diese Selbstbeschränkung steht das Konzept der Entwicklung von übergreifenden Gemeinsamkeiten.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit folgen elf Prinzipien, die aus meiner Sicht dieses Konzept verdeutlichen. Sie als Leser sind angeregt, sich Gedanken darüber zu machen, welche der ausgewählten Sätze nicht ins Konzept gehören, welche stattdessen hineingehören und welche fragwürdig sind.

Als lebendige Menschen sind wir Träger der gesellschaftlichen Entwicklung, so wie unsere Vorfahren dies zu ihren Lebzeiten waren. Es geht darum, sich das Leitbild bewusst zu machen, das für uns wirklich da ist, und das wir bei unseren Handlungen und Unterlassungen, ja schon in unserem Sprechen und Denken voraussetzen, welches wir nicht bewusst „anwenden“, sondern das wir selbst „sind“.

 

I. Menschenrechte

Die Würde des Menschen verlangt, dass jeder Mensch Raum und Möglichkeit hat, seinen Anteil am gesellschaftlichen Leben entsprechend seinen Fähigkeiten selbstbestimmt zu erbringen. Die Deklaration der Menschenrechte, 1948 von den Vereinten Nationen gemäß einem Entwurf einer Gruppe von Humanisten beschlossen, ist ein die verschiedenen Kulturen überwölbendes humanistisches Dokument. Menschenrechte im Geiste unseres Zeugen JOHN LOCKE (der die Aufklärung grundlegend inspiriert hat) begrenzen die Herrschaft der Mehrheit über den Einzelnen, indem sie den Bereich des gemeinsam zu Entscheidenden auf das festlegen, was gemeinsam entschieden werden muss.

Gibt es einen Gott, so muss der Mensch ihm über sein Leben Rechenschaft ablegen, aber niemals muss er den Frommen Rechenschaft ablegen, die für sich in Anspruch nehmen, im Namen eines Gottes das Leben anderer zu beurteilen. Diese Frommen sind beschränkt auf ihre Kultur. Ebenso sind die Herrschenden beschränkt, welche das Leben der Beherrschten im Namen eines angeblichen Allgemeinwohls lenken wollen. Denn solche Kontrolle des Lebens negiert das Selbstbestimmungsrecht.

II. Demokratie

Wenn keiner die beste Lösung kennt, dann wird die Bescheidenheit zum Austausch und der Austausch zur Demokratie führen. Nicht, weil die Ergebnisse immer gut wären. Denn das Volk besteht, wie Kant einmal gesagt hat, aus Beschränkten. Unter den geschilderten und einzig möglichen Bedingungen einer Gemeinschaftsentwicklung kann aber niemand für sich in Anspruch nehmen, weniger ein Beschränkter zu sein als die anderen. Vielmehr kann er nur versuchen, sie von seinen Einsichten, wenn er denn welche zu haben glaubt, zu überzeugen. Unser Zeuge JEAN-JACQUES ROUSSEAU ist ein Vater der Demokratie, mit seiner Einsicht nämlich, dass ein allgemeiner Wille sich in der Gesellschaft herausbilden muss, und dass niemand der Gesellschaft seinen Eigenwillen aufzwingen darf. Menschen, die aus ihrer Religion Prinzipien nicht nur für sich selbst schöpfen, sondern allen Menschen vorschreiben wollen, erwürgen die Demokratie. Sie werfen die Gemeinschaftsentwicklung zurück, die sie nicht verstehen können und wollen.

III. Freiheit

Kulturen mit ihrer Religiosität, ihren Traditionen, Sitten, Gebräuchen, überlieferten und um der Überlieferung willen befolgten Zwängen geben Halt, Sicherheit und Orientierung, aber die literarische Leitfigur der Entwicklung zur Weltgemeinschaft ist in ihrer Tragik und Schönheit ODYSSEUS. Mit seinen gleichgesinnten Kameraden unterwegs auf hoher See und in mancherlei Gefahr, nicht wissend, was der Tag bringen wird. Der bittere Geschmack der Verunsicherung und der süße Geschmack der Freiheit. Wer in einer überkommenen Kultur feststeckt, bleibt in der Kindheit stecken. Wer sich der Freiheit öffnet, erfährt existenzielle Verunsicherung, aber er wird, unter Schmerzen, erwachsen. Wer sich einer starren Ordnung unterwirft, wer nicht erwachsen werden will, bremst die gesellschaftliche Entwicklung. Odysseus ist ein mythischer Zeuge für das Prinzip Freiheit. Es ist nicht verbürgt, dass er wirklich gelebt hat. Ich könnte auch keine wirkliche Persönlichkeit nennen, die Freiheit von allen gesellschaftlichen Zwängen erreicht hat. Aber viele hat es gegeben, die für mehr Freiheit gekämpft haben.

IV. Neugier

Zur gesellschaftlichen Entwicklung gehört auch Neugier. Begnügen sich allein kultivierte Menschen damit, zu bewahren, was sie haben, möchte der damit nicht zufriedene Mensch mehr erfahren. Neben den mythischen Zeugen Odysseus tritt damit unser Zeuge SOKRATES mit seiner lästigen, aufdringlichen Fragerei und seiner Bereitschaft, alles in Frage zu stellen, um sich neu zu orientieren und den Dingen auf den Grund zu gehen. Nicht an dem zu kleben, was Konsens ist, sondern selbst zu fragen, um Antworten zu ringen, vielleicht ohne jeden Erfolg, aber ausgestattet mit der Würde des Neugierigen, der sich nicht mit den klassischen Argumenten der Bedenkenträger zufrieden gibt: Daß etwas schon immer so war. Daß es soetwas noch nie gab. Daß da jeder kommen könnte. Daß man das so nicht sagen kann. Daß das vielleicht riskant sei, was einer denke. Wer die Neugier schlecht redet, ist ein Verfolger der Suche nach neuen Ideen.

V. Forschung

Es forscht, wer den Dingen auf den Grund geht. Das Kind, das den Toaster auseinander – und vielleicht wieder zusammen – baut, ist ein Forscher, sein Bruder, der einen Käfer seziert, auch. Der Forscher möchte begreifen, was die Dinge bewegt und zusammenhält, er gibt seiner Neugier eine Methode. Wie unser Zeuge ARISTOTELES sammelt der Forscher geduldig Pflanzen, Tiere, die Eigenschaften der Elemente, die Verfassungen fremder Staaten und Berichte aus allen Ländern. Der Forscher will verstehen, ehe er wertet, sich vergewissern, ehe er entscheidet. Der Forscher ist bescheiden und zurückhaltend. Seine Unwissenheit steht ihm täglich vor Augen, aber in seinen Augen leuchtet das Feuer der Neugier, welche die Unwissenheit überwindet. Wer die Forschung beschränkt und meint, er müsse der Forschung wegen seines Glaubens Schranken setzen, der verachtet die menschliche Erkenntnisfähigkeit und wird auf ihr herumtreten.

VI. Fortschritt

Im Fortschritt geht es nicht um die Bewahrung dessen, was da ist, sondern um die Verbesserung und Vervollkommnung des Bestehenden hin zum Künftigen. Während unsere Zeugen Odysseus, Sokrates und Aristoteles der Antike angehörten, ist unser Zeuge ISAAC NEWTON ein Mann der Neuzeit. Die Neuzeit seit Newton treibt die Forschung soweit voran, dass verlässliche Naturgesetze erkennbar werden, mit denen man arbeiten kann. Mit denen man die Produktivität der menschlichen Arbeit steigern kann, wie unser Zeuge KARL MARX beschreibt. Die Erkenntnisse nutzend und gestützt auf eine allseitige Volksbildung kann man die Lebensbedingungen human gestalten, arbeitsteilig Automobile und Flugzeuge bauen, mit Impfstoffen und Antibiotika das Leben verlängern, Internetkommunikation und Satellitenfernsehen betreiben. Fortschritt ist nicht immer gut, denn sein Ziel ist ungewiss. Er ist auch nicht immer böse, denn sein Ziel ist – ungewiss. Diese Ungewissheit auszuhalten, untaugliche Anwendungen zu korrigieren und dennoch frohgemut an gewollten Änderungen der Welt mitzubauen, das ist Vorwärtsentwicklung der menschlichen Gesellschaft. Wer das Heil hingegen in der Lebensweise der Altvorderen sucht, seien es die europäischen Bauern der vorindustriellen Zeit oder die orientalischen Viehzüchter und Händler des 7. Jahrhunderts, muss beschränkt bleiben. Er schließt sich vom Fortschritt der Menschheit aus.

 VII. Austausch

Zur werdenden Weltgemeinschaft gehört unbedingt auch der Austausch. Wenn alles im Wandel, im Fluss, im Fortschreiten ist, dann weiß jetzt noch keiner den notwendigen nächsten Schritt sicher. Austausch ist dann bitter vonnöten, und zwar nicht der platonische, gelenkte, monologische Scheindialog, bei dem ein Dialogpartner die anderen dialektisch, rhetorisch und rechthaberisch  dominieren oder gar manipulieren will, sondern der Austausch wie im Kreis unseres Zeugen DAVID HUME und seiner Freunde, den französischen Philosophen der Aufklärung: Du, ich weiß das nicht, was meinst du? Könnte es sein, dass es so ist? Sprechen die besseren Gründe vielleicht dafür, dass es so ist? Oder anders, nämlich … Dieses Gespräch ist gesellschaftliche Bewußtseinsentwicklung. Wer sich einem Gespräch unter der Bedingung des bescheidenen Noch-Nicht-Wissens verweigert und unbescheiden aus seiner jeweiligen Kultur schöpft, was für alle immer und an jedem Ort gelten soll, ist beschränkt in seiner Kultur.

VIII. Ethische Toleranz

Man kann nicht wissen, ob jeder nach seiner Fasson selig werden wird oder vielleicht unselig. Aber es ist ein Menschenrecht, sein Leben unbehelligt von anderen zu ruinieren. Wer zu seinem „Glück“ gezwungen wird, wird kein glücklicher Mensch sein. Das Recht auf Wahlfreiheit für den eigenen Lebensentwurf, wenn ich dabei allgemeine ethische Werte einhalte, erfordert gleichzeitig die Toleranz aller anderen.

Kulturen nötigen dazu, eine Religion zu teilen. Das gemeinsame Weltethos teilt nur den Glauben an eine bessere Welt und an menschliche ethische Werte. Zuerst die goldene Regel: Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Zeuge dafür ist IMMANUEL KANT mit seinem kategorischen Imperativ.

Dann die von der Gesellschaft in ihrer langen Historie immer wieder bestätigten Werte:

Hab Ehrfurcht vor dem Leben. (Du sollst nicht töten)

Sei gerecht und fair in allem, was du tust. (Du sollst nicht stehlen)

Sei wahrhaftig in allem, was Du sagst. (Du sollst nicht lügen)

Mann und Frau, achtet und liebet einander.

 IX. Wehrhaftigkeit

Mit den bisher geschilderten Prinzipien wird ein Konzept erkennbar, das in allen Kulturen gelebt werden kann, aber nur zugunsten des höheren Anspruchs, die Kultur „zurecht“ zu relativieren und an die Stelle der kulturellen Gewissheit „zurecht“ den aufgeklärten Zweifel zu setzen. So verstandene Freiheit, Toleranz und individuelle Verschiedenheit muss wehrhaft sein, denn die über Jahrtausende gewachsenen Kulturen fordern immer wieder ihr Recht oder vielmehr Unrecht und wollen sich dem übergeordneten Anspruch der werdenden Weltgemeinschaft verschließen. Das gilt vor allem für die organisierte Religion. Ein Katholik, der im Papst nicht den guten Hirten der Weltkirche sieht, sondern einen unfehlbaren Verkünder sittlicher Werte für alle Menschen, kann eine Bedrohung werden. Ein Muslim, der mit dem Koran in der Hand sich jeder Kritik an islamischen Gesellschaften verschließt, weil aus seiner Sicht die Dialoge Mohammeds mit dem Erzengel Gabriel jeden Diskurs überflüssig machen, ist eine Bedrohung. Ein Kommunist, der im Werk von Lenin nicht nur die Begründung und Anleitung für eine Revolution im rückständigen Rußland sieht, sondern Anleitung für Revolutionen überall, kann ebenfalls eine Bedrohung werden. Und ein Gutmensch, der Nächstenliebe nicht einfach selbst durch Bescheidenheit und Dienst praktiziert, sondern durch Bevormundung und Diffamierung Andersdenkender einfordert, ist eine Zumutung für die übergreifende Gemeinschaft. Daher muss die werdende Weltgemeinschaft auch wehrhaft sein.

Dafür steht unser Zeuge KARL POPPER. Er wusste, dass die offene Gesellschaft Feinde hat, und dass man darüber offen reden und etwas dagegen tun muss.

 X. Universalität

Schließlich und endlich muss der gemeinschaftliche Weltgeist auch eine universelle Seite haben. Wir empfinden sie, wenn wir Meisterwerke der malenden und bildenden Kunst aller Zeitepochen anschauen und Meisterwerke der Musik aller Völker anhören.

Weil die werdende Weltgemeinschaft sich und die Menschlichkeit überall dort bedroht weiß, wo eine einzelne ererbte Kultur ihrerseits Universalität beansprucht, wird sie immer bestrebt sein, die zu gewinnen, die noch nicht dazu gehören. Sie wird dies um ihrer selbst willen tun, weil sie sonst nicht überleben kann, sondern von Beschränkten überrannt wird, sie wird das aber auch um der Beschränkten willen tun: Jeder Mensch verdient die Chance der Bewußtseinsentwicklung.

Daher haben wir drei Fronten unserer Anstrengung:

Erstens müssen wir denen widerstehen, die ihre eigene vermeintliche Teilhabe an der entwickelten Weltgemeinschaft dazu missbrauchen, Menschen, deren Bewußtseinsstand vermeintlich oder tatsächlich niedriger liegt, herabzusetzen und zu beleidigen. Denn wer am fortgeschrittenen Bewußtsein nicht teilhat, tut das nicht freiwillig, sondern deshalb, weil die Ketten seiner geerbten Kultur es nicht zulassen.

Zweitens müssen wir auch den Beschränkten selbst widerstehen, denn auch die Beschränkten versuchen, ihre eigene Kultur auszubreiten. Das tun sie nicht, weil sie böse sind, sondern weil sie es nicht besser wissen. Sie haben nicht vom Baum der Erkenntnis gegessen, also verachten sie seine Frucht.

Und drittens müssen wir den Gutmenschen widerstehen, die Toleranz mit Beliebigkeit verwechseln und Entwicklung der Weltgemeinschaft mit Multikulturalität. Der Geist der Weltgemeinschaft ist wie dargelegt eindeutig, daher ist „neben“ ihm kein Platz für eine wie auch immer geartete Kultur, sondern nur ihm untergeordnet.

Für dieses zehnte Kapitel nenne ich als Zeugen MICHELANGELO mit seinen Gemälden in der Sixtinischen Kapelle, FRIEDRICH SCHILLER und LUDWIG VAN BEETHOVEN mit ihrer Hymne an die Freude, die inzwischen zur offiziellen Hymne der europäischen Einigung wurde, sowie auch JOHN LENNON mit seiner Hymne „Imagine“ für eine zukünftige bessere Welt.

 

XI. Bewahrung der lebendigen Natur 

Im 20. Jahrhundert und zu Beginn des 21. Jahrhunderts wird offensichtlich, dass das Leben von Milliarden Menschen die natürlichen Grundlagen allen Lebens stört und verbraucht.

Die Erkenntnis wächst, dass ökonomische Strukturen und ökonomisches Handeln an ökologische Kriterien gebunden werden müssen, damit die ererbte Artenvielfalt des Lebens unbeschädigt an die künftigen Generationen weitergegeben werden kann.

Zunehmend tritt ins Bewusstsein, dass die Menschen mit der Natur verwoben sind und dass es in der tierischen Umwelt noch andere empfindungsfähige Arten gibt, sodass Schmerz oder Freude nicht ausschließlich bei Menschen vorkommen.

Welche Änderungen in den gesellschaftlichen Systemen nötig sind, um die Bewahrung der lebendigen Natur zu erreichen, wird in einer langwierigen Debatte auf vielen Ebenen diskutiert.

Für die Energiesysteme ist das Einvernehmen in Sicht, dass eine Wende zu regenerativen Energien vollzogen werden muss.

Andere Systemänderungen sind noch nicht klar.

Eine allseits anerkannte Persönlichkeit, die das Thema betreffend die Bewahrung der lebendigen Natur repräsentiert, ist noch nicht hervorgetreten.